Urkundlich dokumentiert gab es Picards bereits 1512 am Hofe des französischen Königs Ludwig XII. Später brachten Soldaten Napoleons, einer seiner Brüder war Anfang des 19.Jahrhunderts König von Westfalen, die französische Jagdkultur und Jagdhunde mit ins Münsterland, wo sie die hiesigen Rassen beeinflussten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Picard dem Münsterländer ähnelt. Benannt sind die Epagneul Picard und sein schwarz-grauer "Bruder", der Blue de Picardie, nach ihrer nordfranzösischen Heimat - der Picardie: Einer Landschaft, die durch Feld, Wasser, Wald und Sumpf vielfältig gegliedert ist. Der Epagneul Picard wird beim Verband für das Deutsche Hundewesen als Picardie-Spaniel geführt. Ähnlichkeiten bestehen mit dem Deutsch-Langhaar und dem Großen Münsterländer (GM). Allerdings ist die Grundfarbe des Epagneul Picards nicht schwarz wie beim GM, sondern grau getüpfelt mit braunen Platten am ganzen Körper. Zudem weisen die meisten Vertreter dieser Rasse lohfarbene (hellbraune) Abzeichen am Fang und an den Läufen auf, was sonst nur beim Kleinen Münsterländer vorkommt und dort "Jungklaus`sche Abzeichen" genannt wird. Auch wenn der Epagneul Picard farblich eher dem Kleinen Münsterländer ähnelt, so ist der "Franzose" doch deutlich größer. Für Hündinnen ist laut Zuchtbuch beim Picard eine Widerrisshöhe von bis 60 cm, für Rüden bis zu 62 cm zulässig, was etwa den Maßen des Großen Münsterländers entspricht.